stand. Dieß abzuändern wurden die drey Ställe mir den nöthigen Fenstern und jeder mit zwey Dunströhren oder Schlöten versehen. Ich bemerke nur dieß im Vorbeygehen, um einen Fingerzeig von den Anstalten zu geben, die allemahl der Stallfütterung vorangehen sollten, wenn man nicht ungesundes Vieh ziehen oder die Wasenmeistereyen in verstärkte Arbeit setzen mag. Denn dumpfige Ställe, wo bey ganz verschlossenen Wänden aller Luftzufluß gehemmt wird, und alle Dünste sich vereinen, die Stall-Atmosphäre zu verpesten, können einem Viehstamm nie zuträglich seyn.
Die guten Folgen eines geordneten Futterkräuter-Baues wurden auf meinen Ländereyen zu sichtlich, als daß sie nicht auch hie und da einem Landmann auffallen und ihn zu glücklicher Nachahmung hätten reizen sollen. Allein die Hut- und Trifft-Gerechtigkeit setzten seiner Begierde hier einen Schlagbaum, den er noch zur Zeit nicht zu sprengen vermochte.
Zu Nutz und Frommen der nachbarlichen Menschheit pachtete ich Michaelis 1787 die hiesige Schäferey, erlaubte zugleich den trifftleidenden Gemeinden zu Feigendorf und Kolmsdorf jährlich einen Bezirk ihrer Ländereyen
Johann Gottlieb Friedrich Slevogt: Landwirthschaftliche Erfahrungen in: Journal von und für Franken, Band 5. Raw, Nürnberg 1792, Seite 671. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Landwirthschaftliche_Erfahrungen.pdf/8&oldid=- (Version vom 19.5.2023)