Seite:Laster der Unzucht (Oest) 038.jpg

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Erster Brief.

„Ich bin einer von den Elenden, die sich durch das abscheuliche Laster der Selbstschwächung zu Grunde gerichtet haben. Theils Schaam, mich einem geschickten Arzte zu entdecken, theils Mangel des Zutrauens haben mich, Hülfe zu suchen, von Zeit zu Zeit aufschieben lassen. Als vor ohngefähr einem Jahre die Preißfrage von Ihnen ausgestellt wurde: wie man Kinder und junge Leute u. s. w. so wurde meine fast gesunkene Hofnung wieder belebt, daß vielleicht durch eine baldige Erscheinung einer richtigen Beantwortung derselben ich Mittel und Vorschriften finden würde, durch Selbstanwendung derselben meine verlorne Gesundheit wieder zu erlangen. Da ich aber bis jetzt vergeblich gewartet habe, und sie vielleicht sobald noch nicht erscheinen dürfte, so befielt mir die Pflicht der Selbsterhaltung, Hülfe und Rettung zu suchen, ehe mein Uebel vielleicht ganz unheilbar wird. Voll Zutrauen zu Ihrem – – Herzen, wende ich mich an Sie. O der Mann, der – – –, kann auch mich nicht ohne Hülfe, wenigstens nicht ohne Rath lassen! – – Ich mache Ihnen deshalb eine aufrichtige Erzählung meiner mir schändlich zugezogenen Krankheit. Ersparen sie mir die Vorwürfe

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_038.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)