Seite:Laster der Unzucht (Oest) 131.jpg

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viele durch Verschulden, wenige ohne Verschulden der Eltern; aber auch dann nimmt eine vernünftige Erziehung einen großen Theil des Schadens weg. Ich kann hier nur allgemein reden. Der Gegenstand ist von so vielen im kleinsten Detail behandelt worden, und die besondern Regeln in diesem Stück sind durch den gesunden Menschenverstand so leicht zu finden, daß ich es für überflüßig halten müste, wenn ich hier weitläuftig wäre.

2. Man bewahre die Jugend vor Einsamkeit und Müßiggang.

Ich nenne einsam und müßig seyn zusammen, weil es bei der Jugend sich oft zusammenfindet. In der Einsamkeit thätig zu seyn, setzt einen geübten Verstand und einen mit Kenntnissen bereicherten Geist voraus. Hat man in sich und seinen Vorstellungen nicht unterhaltende Beschäftigung genug: so muß man nothwendig in der Einsamkeit lange Weile haben. Und dies ist ja wol der Fall bei Kindern. Ihre Einsamkeit wird immer ein müßiger Zustand seyn, und dieser muß durchaus vermieden werden.

Um aber Kinder immer beschäftigt zu erhalten, muß man Geschicklichkeit und Neigung haben,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_131.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)