Seite:Laster der Unzucht (Oest) 146.jpg

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alles hinwegkriechen, oder, auf Schemeln reitend, herumhüpfen. Aufmerksamkeit auf alle ihre Unternehmungen ist hier ganz vorzüglich nöthig, um von den vielen unnennbaren Fällen jedem vorzubeugen, der schädlich werden kann.

11. Man laße nie Kinder von einerlei, oder verschiedenem Geschlecht, mit einander allein.

Dies gilt vorzüglich, wenn sie keine interessante Beschäftigung haben. Es erfodert viel Aufmerksamkeit, aber die Sache ist auch wichtig. Der bloße Gedanke einer nahen Möglichkeit, daß sie allzu vertraut werden und durch einen kleinen Zufall den Grund zu einem großen Uebel legen könnten, macht jede Nachläßigkeit und Gleichgültigkeit zu einem Verbrechen.

12. Man präge der Jugend frühe die Regeln der Schaamhaftigkeit ein.

Dies geschieht durch Lehren und Beispiele. Kleine Kinder entblößen sich ohne Scheu und reden von heimlichen Theilen ihres Körpers. Man verbiete ihnen das; aber nicht mit einem Lächeln, nicht mit schalkhaftem Drohen, wie gewöhnlich

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_146.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)