Seite:Laster der Unzucht (Oest) 172.jpg

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theils durch Gründe der Religion, die ihr Herz erschüttern, verbunden mit den sichtbarsten Aeusserungen einer innigen Betrübniß über ihr Elend. Man muß aber hier auf Alter, Fähigkeit und den ganzen Charackter des Kindes Rücksicht nehmen und darnach die Wahl der Beispiele und die Art seines ganzen Benehmens einrichten.

Bei ganz jungen Kindern würde es nicht vielen Eindruck machen, wenn man sie mit langen Vorstellungen von dem Unerlaubten und Sündlichen dieses Lasters unterhalten wollte. Sie müßten Gründe haben, die ihnen weit näher liegen. Für diese sind vorzüglich die schauderhaftesten Beispiele von Schmerzen und Qualen, die solche Kinder haben ausstehen müssen. Diese brücken sich der jungen Seele tief ein und werden ihnen, wenn sie oft wiederholt werden, nachher eben so unvergeßlich seyn, als Mord- und Gespenstergeschichten, die sie in den Ammenstuben hören.

Aber es liegt selbst an dem Vortrage solcher Beispiele unglaublich viel. Von der Miene, dem


Abhandlung zugleich erscheinenden Bücher für die Jugend, welche solche wohlgewählte Beispiele enthalten.
Campe.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_172.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)