Seite:Laster der Unzucht (Oest) 175.jpg

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und alles, was dahin gehört, ausführlich mit ihnen zu unterhalten, damit es ihnen recht anschaulich werde, wie verkehrt, gefährlich und dem ganzen künftigen Glück des Lebens entgegen dieses Laster sey. Alle Bedenklichkeit, damit zurückzuhalten, wird durch die Lage eines solchen Kindes aufgehoben, denn das ärgste, was man immer von einer sollchen, unter entgegengesetzten Umständen ertheilten und selbst übelverstandenen Belehrung befürchten könnte, wäre der Fall, indem sich würklich hier schon das Kind befindet. Selbstschwächer haben ohnehin schon einige dunkle Begriffe von Vereinigung mit dem andern Geschlecht, und sie beschäftigen sich bei der That selbst mehr oder weniger mit Vorstellungen dieser Vereinigung. Sie mahlen sich, wie ich aus dem Geständnisse vieler weiß, Bilder, Lagen und Umstände vor, die himmelweit von der Natur unterschieden und bloß das Werk einer arbeitenden Einbildungskraft sind. Man kann sie von diesen wollüstigen Illusionen nicht besser befreien, als daß man sie mit den wahren Wegen der Natur bekannt macht und ihnen gesunde und richtige Begriffe beibringt. Hierdurch nimmt ihre Einbildungskraft auf ein Mal eine andere Wendung, die,

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_175.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)