Seite:Laster der Unzucht (Oest) 209.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.


welche unser Verfasser jetzt mitgetheilt hat, auch noch folgende:

1. Die traurigen Folgen der Selbstschändung mögen an dem Kinde, welches dieselbe begangen hat, schon spürbar seyn oder nicht: so verabsäume man doch in beiden Fällen ja nicht, eine Art von medicinischer Kur mit ihm vorzunehmen. Im ersten Falle braucht die zu gebende Arzenei nur das Requisit der unschädlichen Stärkung zu haben, wie etwan ein Decoct aus Quassia, alle zwei Stunden einen Theelöffel voll zu nehmen; im andern muß man nothwendig einen erfahrnen Arzt zu Rathe ziehn. Und wozu jenes? Vornemlich dazu, um zu verhüten, daß das Kind nicht glaube, daß das, was es bisher gethan habe, unschädlich gewesen sey. Denn glaubte es dies, so würde es, bei der nächsten Versuchung zur Wiederholung des Lasters, gewiß auch das zu glauben geneigt seyn, daß ein einziger Fehltritt mehr oder weniger ebenfalls nicht viel zu bedeuten habe; und so würde, aller Wahrscheinlichkeit nach, oft ein Rückfall in das Laster zu besorgen seyn. Weiß hingegen das Kind, daß es schon jetzt sich fürchterlich geschadet habe, und wird es hiervon nicht blos durch unsere Versicherung, sondern

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_209.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)