Seite:Laster der Unzucht (Oest) 222.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

als an mir selbst. Ich nehme nemlich eine Nadel mit einem Faden und steche erst auf der einen, dann auf der andern Seite, und zwar jedesmal von inwendig hinaus durch die Vorhaut; ziehe den Faden, der mit einer guten Heilsalbe bestrichen ist, hindurch und knüpfe jede Seite für sich fest. Wenn das Glied zu schwellen beginnt, so lasse ich es in warme Milch halten, oder überlasse auch die Kur einem Wundarzte. Sobald alles heil ist, nehme ich die Fäden weg und applicire den Ring auf obenbeschriebene Weise.“

„Ich selbst, fährt er fort, habe meinen Ring nun schon 15 Jahre getragen, und habe noch bis diesen Tag alle Ursache Gott zu danken, daß er mich dies Mittel meine Unschuld, meine Gesundheit und meine Gemüthsruhe zu sichern, finden eß.“

„Ich äusserte ihm zwei Zweifel; allein er lösete sie zu meiner völligen Ueberzeugung. Der erste war: ob nicht zu besorgen stehe, daß sich unter der nun immer vorgezogenen Vorhaut nach und nach allerlei Unreinigkeiten häuften und zuletzt Schaden anrichteten? Allein er berief sich auf seine funfzehnjährige Erfahrung und zugleich auf die Unmöglichkeit, daß nun irgend etwas unter die Vorhaut kommen könnte, weil

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_222.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)