Seite:Laster der Unzucht (Oest) 252.jpg

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2. Man lasse sie selbst in späteren Jahren nichts ohne Vorbereitung lesen. Den Unterschied vom männlichen und weiblichen Geschlecht in der Natur überhaupt und am Menschen besonders müssen sie vorher durch den Augenschein kennen gelernt haben. Eben so müßen sie Beispiele der genauesten Vereinigung beider Geschlechter an verschiedenen Thieren gesehen haben, weil es beinahe unmöglich ist, daß, wenn sie diese zuerst aus Beschreibungen kennen lernen sollten, die Einbildungskraft nicht eine nachtheilige Wendung bekäme. Ein sinnliches Bild befriedigt hier weit mehr und in weit kürzerer Zeit. Man hat alsdann auch etwas, worauf man sich in der schriftlichen Belehrung beziehen kann; und sonach fiele denn in der schriftlichen Belehrung selbst

3. alles weg, was umständliche Beschreibung von dem Bau der Zeugungstheile und der Vereinigungsart der Geschlechter betrift, wodurch sie, wenn sie einem unvorbereiteten Kinde in die Hände geriethe, leicht gefährlich werden könnte. Man sieht leicht, wie viel in einer so delikaten Sache von dem

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_252.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)