Seite:Laster der Unzucht (Oest) 264.jpg

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und Absicht ahnde man als ein Verbrechen. Man mache sie mit der Einrichtung ihres Körpers, mit dem zweckmäßigen Bau ihrer Gliedmaaßen bekannt und lehre sie, sich über jeden nützlichen Gebrauch derselben freuen.

Alle Arten von physiologischer Kenntniß können als eine nützliche Vorbereitung angesehen werden, denn sie erregen Gefühl vom Schöpfer. Sie schärfen den Sinn für Vollkommenheit, Ordnung und Zweck. Besonders ist die Kenntniß des menschlichen Körpers vorläufig in einzelnen Theilen wichtig. Man nehme daher ein Stück desselben, z. B. das Auge, das Ohr, die Zähne mit ihren verschiedenen Formen u. d. gl. und spüre der Einrichtung der Natur nach, mit beständiger Hinweisung auf ihren großen Urheber. Man zeige wie zweckmäßig und brauchbar das alles, wie sorgfältig es gegen mögliche Verletzungen geschützt sey. Dann lehre man auch die Verbindung der Theile unter sich; zeige, wie die Zerstörung eines Theils auf den andern wirke, und verbinde damit einige diätätische Regeln, damit die Jugend schon frühe einleuchtende Bewegungsgründe zur Mäßigkeit, Reinlichkeit und Ordnung bekomme. Hiermit ist zugleich vielen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 264. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_264.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)