Seite:Laster der Unzucht (Oest) 284.jpg

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eines jeden Kindes nothwendig macht. Mich dünkt, es bleibt hier kein anderer Weg übrig, als eine öffentliche Belehrung, und zwar über das unumgänglich Nothwendige, über die Schändlichkeit und Gefahr der Selbstschwächung. Diese geschähe am besten aus einem dazu bestimmten Lesebuche von der Einrichtung des Salzmannschen Elementarbuchs, das in ganz eigentlicher Beziehung auf die geringeren Stände abgefaßt wäre, folglich Beispiele aus diesen Ständen enthielte, auch solche Abhaltungs- und Vorbeugungsmittel empföhle, die in diesen Ständen anwendbar wären. Der Artikel von der Selbstschwächung müßte einen wesentlichen Theil dieses Buches ausmachen und die Beispiele gut gewählt seyn. Ueber vieles dürfte man sich wol nicht mit derjenigen Freimüthigkeit ausdrücken, die bei gut vorbereiteten Kindern in einer geheimen Unterhaltung statt findet; denn je weniger vollständige und ernsthafte Begriffe sie von der Erzeugung haben, desto schonender muß man gegen das schaamhafte Gefühl seyn. Es ist aber doch auch ohnedies möglich sich verständlich zu machen, sobald von nichts, als der Selbstschwächung, die Rede ist. Wer sich schuldig fühlt, wird leicht alles verstehen, denn das Gewissen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Friedrich Oest: Wie man Kinder und junge Leute vor dem Laster der Unzucht verwahren könne. Wien 1787, Seite 284. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Laster_der_Unzucht_(Oest)_284.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)