Seite:Lebenserinnerungen (Krieger) 113.jpg

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Urtheils und bei der Diskussion der Verhandlungsgegenstände sehr zu statten kam und meinen Einfluss im Landrathe erhöhte, mich zu einem gefürchteten Gegner und gesuchten Fürsprecher bei den verschiedenen Fragen machte. Von allen Seiten wurde ich angelaufen, von vielen Seiten aber auch geschmäht, von etlichen beneidet, letzteres mit Unrecht, denn nach Ehre oder eigenem Vortheil strebte ich nicht, und nur in ganz wenigen Fällen, wo es galt, ein wirkliches Unrecht abzuwehren, habe ich meinen persönlichen Einfluss in die Wagschale gelegt, damit Recht Recht bleibe.

Vielleicht hat aber doch meine Stellung im Landrathe mir persönlich Förderung gebracht dadurch, dass ich Dekanatsverweser, später auch Dekan wurde. Zeitlich fällt mit meinem Eintritt in den Landrath meine Ernennung zum Dekanatsverweser von Homburg im Jahre 1876 zusammen. Schon beim Abgange von Dekan Ritter aus Homburg hatte man erwartet, dass ich die Dekanatsverwesung erhalten werde.

Die Lebenserinnerungen brechen hier ab. Wahrscheinlich hat die

Abnahme der Sehkraft ihre Fortführung unmöglich gemacht.[1]

  1. Diese Bemerkung stammt offensichtlich vom Abschreiber der Lebenserinnerungen.
Empfohlene Zitierweise:
Ernst Krieger: Lebenserinnerungen des Ernst Krieger.: off,, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebenserinnerungen_(Krieger)_113.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)