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Es ist so selten,
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das Lebensgefühl.Casanova hatte es einmal.
Vierter Band.
Er sieht bei seiner Geliebten Rosalinde
zwei Kinder, die er ihr vor Jahren gemacht hat,
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schlafend, in einem Bett, Mädchen und Knabe.Sie zeigt sie ihm,
hebt die Beckdecke hoch, die junge Sau,
die Mutter,
um ihn anzugeilen,
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um ihm Freude zu machen,was weiß ich.
Und er sieht:
wie der Knabe im Schlummer seine Hand auf den Bauch des Mädchens gelegt hat.
„Da empfand ich“,
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schreibt Casanova,„meine tiefste Natur“.
Das war sein Lebensgefühl.
Verschüttet ist es bei dir.
Du wolltest leben
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und kamst nicht dazu.Du willst leben
und vergißt es vor lauter Geschäftigkeit.
Du willst das spüren, was in dir ist,
und hast eifrig zu tun mit dem, was um dich ist –
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Verschüttet ist dein Lebensgefühl.
Wenn du tot bist, wird es dir sehr leid tun.
Noch ist es Zeit –!
Empfohlene Zitierweise:
Kurt Tucholsky: Lerne lachen ohne zu weinen. Ernst Rowohlt, Berlin 1932, Seite 399. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lerne_lachen_ohne_zu_weinen_399.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Kurt Tucholsky: Lerne lachen ohne zu weinen. Ernst Rowohlt, Berlin 1932, Seite 399. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lerne_lachen_ohne_zu_weinen_399.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
