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Nr. 16. Lob der Pneumatik.
Mel.: Wie süß ist doch die Liebe.

1. Ach, wie lebt es sich so gut auf dieser schönen Welt, – Wenn man hat das nöthige klein Geld, klein Geld, klein Geld! – Um sich anzuschaffen so ein Zweirad leicht und fein, – Doch Pneumatik! Ja Pneumatik! Nur Pneumatik darf es sein! – :;: Wie sanft fft, fft! Wie sanft fft fft! – Wie sanft fährt sich Pneumatik. – Ein Schunkeln und ein Wiegen, – Ein wahrer Wonne-Traum. :,:

2. Mit dem Vollreif war das ein Gestucker ach so schwer, – Man fuhr 20 Kilometer und dann ging's nicht mehr. – Auch der Cushion war noch lange nicht das Ideal, – Doch Pneumatik, ja Pneumatik, ach Pneumatik ist mein Fall. :,: – Wie sanft etc. :,:

3. Alle lieben, hübschen, jungen Mädchen groß und klein – Sollten dies bedenken und Radfahrerinnen sein, – Wenn sie erst einmal gekostet diese holde Lust, – Riefen alle gern und freudig und gar laut aus voller Brust: :,: Wie sanft etc. :,:

4. Drum ihr lieben Sport-Collegen, alle dick und dünn, – Schont mir die Pneumatik, ach sonst ist sie doch bald hin, Und dann giebt's ein Jammern und ein Klagen und Gestöhn, – Ach wie fuhr es auf Pneumatik sich so leicht, so flink, so schön. – :,: Wie sanft etc. :,:

Wiesb. Radf.-Verein.     
Kurt Kraatz.     
Nr. 17. Ein echter Sportsmann.
Mel.: Ich knüpfte manche zarte Bande. (Bettelstudent.)

1. Ich habe jeden Sport getrieben, ich focht' mit Säbel und Floret, – Ich war berühmt im Kegelschieben, kann Tennis, Schach, Billard, Croquet. – Ich ritt spazieren hoch zu Pferde, ich fuhr sogar mit Vieren schon, – Ich fuhr per Dampfschiff um die Erde, ich stieg empor im Luftballon, – Ich habe jeden Berg bestiegen, und war im Eislauf äußerst flink, – Es konnte keiner mich besiegen an Grazie auf dem Scating-Rink. – :,: Ich fuhr mit jeglichem Vehikel umher auf diesem Erdenkreis, und dennoch ist mir mein Bicycle das liebste Fuhrwerk, das ich weiß. :,:

2. Ich war ein Liebling aller Damen, beim Walzer, Polka und Mazur, – Im Boxen hatt ich einen Namen, und zeigt im Ringen viel Bravour; – Als Turner sucht ich meines Gleichen am Reck und Barren und Trapez, – Kein Läufer konnte mich erreichen im Klettern, Springen siegt' ich stets. – Ich fuhr mit Raceboot, Gig und Segel und schwamm mit Boyton um die Wett', – Gewann Regatten in der Regel und war trainirt wie ein Skelett, – Ich fuhr mit jeglichem Vehikel etc. :,:

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Liederbuch des Gau 19 Rostock des Deutschen Radfahrer-Bundes. Adler’s Erben, Rostock 1900, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liederbuch_des_Gau_19_Rostock_des_Deutschen_Radfahrer-Bundes_1900.pdf/17&oldid=- (Version vom 9.3.2019)