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Bäuerlein, – So lacht’s mich an mit Grüßen, – Es lachen laut im nahen Hain – Die Vögelein, die süßen.

3. Will mich von Lenzes Herrlichkeit – Heut’ täuschen lassen gerne, – Als sei versunken Harm und Leid – In nebeliger Ferne! – Durch Blüthenschnee und Waldespracht – Eil’ trunk’nen Sinn’s ich weiter, – Daß jauchzend ’s Herz im Leibe lacht – Mir sel’gem Stahlroßreiter.

4. Doch horch! Dort unten rauscht ein Bach – Mit grünbemoostem Stege, – Dabei ein Haus mit rothem Dach, – Und Rosen blüh'n am Wege, – Aus dichten Büschen lugt es vor, – Am Giebel sieht man winken – Ein Schild, drauf steht „Zum schwarzen Mohr“ – Da giebt es was zu trinken.

5. Herbei, du flinke Schenkerin, – Heil mir des Durst’s Gebresten – Und stelle auf den Tisch mir hin – Ein Glas vom Allerbesten! – Und lächelnd beut die Maid mir dar – Den Labetrunk gar schnelle, – Der lacht mich an so kühl und klar, – So goldig und so helle.

6. Ein rascher Trunk, ein Kuß sodann – von Mägdleins Rosenlippen, – Ein flücht’ger Stahlroßreitersmann – Darf nur vom Schönsten nippen! – Doch nun auf’s Rad, die volle Brust – Schwellt wonniges Behagen. – O Maientag, O Radlerslust, – So durch die Welt zu jagen.

Radfahrer-Verein Cottbus.     
Clemens Ruff.     
Nr. 60. Lob dem Velociped.
Mel.: Als die Römer frech geworden.

1. In dem neunzehnten Jahrhundert – Ist so manches schon bewundert, – Telegraph und Eisenbahn, – Lokomotiv und Straßenbahn – Und so manches andere.

2. Und zum Luftballon nicht minder – Laufen alle Menschenkinder, – Wenn er noch auf Erden weilt – Oder in der Luft forteilt, – Schnell zieht er von dannen.

3. Und auf manchem fernen Meere – Schwimmet stolz zu Deutschlands Ehre, – Meidend jeden jähen Riff – Manches schöne deutsche Schiff – Flieget schnell von dannen.

4. Doch das Beste von dem allen, – Laßt den Ruhm dafür erschallen, – Ist das Stahlroß nur allein! – Sei’s benutzt von Groß und Klein – Stets zu Fahrers Heile!

5. Kühner Fahrer, fahr so weiter, – Bleib in Freundeskreis stets heiter, – Wenn gestärkt sind Kraft und Muth, – Gemüthlichkeit das ihre thut, – Drum „All Heil“ dem Stahlroß!

Velociped-Klub Darmstadt.     
A. Hülle.     
Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Liederbuch des Gau 19 Rostock des Deutschen Radfahrer-Bundes. Adler’s Erben, Rostock 1900, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liederbuch_des_Gau_19_Rostock_des_Deutschen_Radfahrer-Bundes_1900.pdf/43&oldid=- (Version vom 15.9.2022)