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102.
Mel.: Im Wald und auf der Haide.

1. Auf laßt die Gläser klingen, daß es beim munter’n, Singen :,: recht hell dazwischen schallt! :,: – Laßt leben, was da lebet und gute Laune hebet, :,: daß laut das Echo hallt! :,: – Halli, Hallo, Halli, Hallo der Frohsinn gedeihe in unserer Reihe. – Halli, Hallo, Halli, Hallo der Frohsinn lebe hoch!

2. Wir wissen, daß auf Erden es nie kann schöner werden, als jetzt zur Jugendzeit. – Drum nutzet es recht weise, das Stückchen Erdenreise, die Jugendherrlichkeit. – Halli, Hallo etc.

3. In Liebchens Augensterne, da schau’n wir, ach, so gerne! ihr weihen wir dies Glas. – Wenn auf der Welt nichts bliebe, als ihre Treu und Liebe, der Himmel wäre das.

4. Die Freundschaft bleibt die Kette, hier und an jeder Stätte, die uns zusammenhält. – Reicht euch die Bruderhände, bleibt Freunde bis ans Ende auf dieser schönen Welt.

A. v. Reiche.     
103.

1. Auf singet und trinket den köstlichen Trank! – Auf singet und bringet der Freud’ euren Dank! – Trinkt, vornehme Sünder, aus Gold euren Wein, – Wir freu’n uns nicht minder beim Bierkrug von Stein. – Juvivallerallerallera! beim Bierkrug von Stein.

2. Aus goldnen Pokalen trank Rom seinen Wein, – Bei festlichen Mahlen des Siegs sich zu freu’n; – Der Deutsche der Gerste weit edleren Saft, – War dafür der Erste an Muth und an Kraft.

3. Noch schnarchten Roms Krieger, besieget vom Wein, – Noch wähnten sie, Sieger der Deutschen zu sein: – Da stürmten wie Wetter, wie Wirbel im Meer, – Des Vaterlands Retter, Teut’s Söhne daher.

4. Im Osten erblinkte der Morgenstern schön, – Sein Flammen, es winkte ins Schlachtfeld zu geh’n; – Da schwangen die Mannen im fürstlichen Rath – Ihr Trinkhorn zusammen der trefflichen That.

5. Vom Schlachtfeld erschallte das Jammergeschrei, – Und Römerblut wallte in Strömen herbei, – Da hatten Roms Krieger den blutigen Lohn, – Und Hermann, der Sieger, zog jubelnd davon.

6. Da konnte Roms Kaiser des Siegs sich nicht freu’n, – Er weinte sich heiser und klagte beim Wein; – Doch höher nun schwangen die Mannen in Fried’ – Ihr Trinkhorn und sangen der Freiheit ein Lied.

Rost. Liederbuch 1808     
Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Liederbuch des Gau 19 Rostock des Deutschen Radfahrer-Bundes. Adler’s Erben, Rostock 1900, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liederbuch_des_Gau_19_Rostock_des_Deutschen_Radfahrer-Bundes_1900.pdf/66&oldid=- (Version vom 12.12.2020)