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146.

1. Ich hab’ einen Kameraden, einen schlimmern find’st du nit. – Denn ach, wohin ich schreite, er wackelt mir zur Seite in gleichem Schritt und Tritt.

2. Dort gleißt ein Schild am Hause! Winkt’s mir oder winkt es dir? – Flugs packt er mich am Arme und schiebt, daß Gott erbarme, mich durch die Wirthshausthür.

3. Er reißt den ersten Schoppen mir gierig fort vom Mund, – Und gunnt er mir den zweiten, muß gleich der dritte gleiten in seinen weiten Schlund.

4. Er denkt nicht an’s Bezahlen, er trinkt und geht’s nicht mehr, – Muß ich mit Noth und Plagen den Kerl nach Hause tragen, schwank’ er auch noch so sehr.

5. Dann komm’ ich selbst in’s Schwanken, es kann nicht anders sein! – Die Leute, die mich sehen, die bleiben lachend stehen: „Seht das versoff’ne Schwein!“

6. Er bringt mich an Vermögen und Ruf schwer in Verlust. – Doch was ich auch beginne, er bleibt in holder Minne mir treu, der böse Durst.

7. Mein Gott, wie soll das enden? Ich weiß nicht Trost noch Rath! – Er thät die Hand drauf geben, er blieb’ im ew’gen Leben mein treuer Kamerad.

Ad. Katsch.     
147.
Mel.: Wir hatten gebauet.

1. Ich hab’ mich ergeben mit Herz und mit Hand – :,: Dir, Land voll Lieb’ und Leben, mein deutsches Vaterland! :,:

2. Mein Herz ist entglommen, dir treu zugewandt, – Du Land der Freien und Frommen, du herrlich’ Hermannsland!

3. Will halten und glauben an Gott, fromm und frei! – Will, Vaterland, dir bleiben auf ewig fest und treu!

4. Ach Gott, thu erheben, mein jung’ Herzensblut – Zu frischem, freud’gem Leben, zu freiem, frommem Muth!

5. Laß Kraft mich erwerben in Herz und in Hand, – Zu leben und zu sterben für’s heil’ge Vaterland!

H. F. Maßmann.     
148.
Mel.: Ich weiß nicht, was soll es bedeuten.

1. Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, daß ich so durstig bin; – Schon heimzugehen bei Zeiten, das will mir nicht in den Sinn. – Die Luft ist schwül und man munkelt, beim Pastor gäb’s guten Wein. – Wohlauf, der Wein, der ihm funkelt, muß heut’ noch getrunken sein.

Empfohlene Zitierweise:
Diverse: Liederbuch des Gau 19 Rostock des Deutschen Radfahrer-Bundes. Adler’s Erben, Rostock 1900, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Liederbuch_des_Gau_19_Rostock_des_Deutschen_Radfahrer-Bundes_1900.pdf/87&oldid=- (Version vom 14.2.2021)