Seite:Literarischer Verein Stuttgart IX 065.png

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(92.) Einen fladen.

Der einen fladen wölle machen von fleische von lumbeln gemacht. des siedez wol und hackez cleine. und ribe keses genuc drin. und slahe eyer auch genuc drin. und würtz ez wol. und mache ein blat von teyge gesetzt. dri ecken von basteln[1] als ein schilt. in den fladen. und mit hüenren gefült. und versaltz niht. und gibz hin.


(93.) Einen fladen von fleische.

Wilt du ein fladen machen von fleische von wensten. so siude in wol und hacke in cleine. und welische nüzze gevierteilt dor under. und würtze genuc. und speckes tu dorin und eyer. und legez uf ein wit blat von teyge gemaht. schœne bastel fünfe von hüenren. einz mitten in den fladen gesetz. die viere an daz ende reht als ein zinke[2] uf eime würfele. und backe in und gib in als heis hin.


(94.) Ein gut fülle.

Den reigel[3] uf der schiben gemaht. einen fladen von lumbel wol cleine gehacket for. drunder geriben eins viertel keses. und wol gemenget mit würtzen. und auch gemenget mit eyern und veitz genuc von specke. und vierteil hüener drin gestrauwet. und backez wol in einem ofen. und legez denne uf ein schiben. und setze vier spizzen mitten drin eines vingers groz und einer ein lanc. und einen guten halben braten gestozzen dran. und ein schœnen bastel kopf druf gesetzet. ler dor uf gesezet. zwelf halbe bröten uf ieglichen spiz ein küechelin. und denne ein gesoten milich mit eyern und mit saffran wol geferwet. und schüt ez in ein tuch und beswer ez mit steinen untz es trucken wirt. und snidez vingers groz. und einer spanen lanc. und gestozzen an cleine spizze. gestozzen alumme den fladen sinewel. als ein tülle[4] mit cleinen kuchen gebacken. einen kranz aldrumme gestozzen mit laubern. und gebacken vogel druf gesetzet. und tragen für sinen herren.


  1. Pastetchen? Vergl. Schmeller 1, 300 [WS: Bastel: flaches ungesäuertes, festes Weißbrot bzw. Kuchen, Art Pastetenteig. (De Gruyter, Kleines frühneuhochdeutsches Wörterbuch).].
  2. quinarius, franz. cinq, der Fünfer im Würfelspiel [WS: Quincunx].
  3. Reiher.
  4. Verschlag von Pallisaden.
Empfohlene Zitierweise:
Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart (Band IX). Stuttgart, 1844, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Literarischer_Verein_Stuttgart_IX_065.png&oldid=- (Version vom 11.11.2018)