Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/102

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„So einer fehlte mir noch, sagte der Prinz, und nahm ihn dann auch mit.

Nun kamen sie in die Stadt, wo die böse Königin und die schönste Prinzeßin wohnten. Der Prinz ging zur Königin und sagte, er wollte um die Prinzeßin werben.

„Das magst du wohl thun, antwortete sie; aber so will ich dir denn dreimal Etwas aufgeben, wenn du das jedesmal lösest und zu Stande bringst, will ich dann die Tochter dir laßen. Zuerst mußt du mir einen Ring schaffen, den hab ich in den und den großen Fluß fallen laßen.“

Der mit den hellen Augen mußte nun sehen, wo der Ring im Fluße liege, und da er ihn in einer großen Tiefe gefunden, trank der Dicke oberhalb des Orts, wo der Ring war, das Waßer so lange weg, bis der Lange in die Tiefe hinabgereicht und den Ring genommen hatte.

Als der Prinz den Ring der Königin brachte, sagte sie: „das ist gut! denn es ist der rechte Ring; aber nun kommt der zweite Bund. Dort auf der Wiese weiden meine dreihundert Ochsen. Dazu will ich dreihundert Stückfäßer Wein bringen laßen. Die mußt du verzehren und darfst nur einen einzigen Gast zu Hülfe dabei nehmen.“

Da nahm er seinen Dicken zum Gaste, und als der sahe, was hier zu thun sei, sagte er: „Da kann man sich doch endlich einmal so ziemlich satt eßen und trinken. Er aß die dreihundert Ochsen mit gutem Appetit, und den Wein trank er gleich aus den Fäßern; ein oder zwei Stückfaß auf einmal.

Als das nun auch gethan war, sagte die Zauberin; so weit hat es noch keiner gebracht als du. So will ich dir denn auch etwas ganz Leichtes aufgeben, und dann ist Alles ausgerichtet.