Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/104

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der Binde; der Lange aber nahm die Prinzeßin auf seinen Arm, den Felsensprenger aber auf seinem Rücken, und sie waren so bald wieder da, daß noch hübsch fehlte, ehe es zwölf schlug.

Schlag zwölf war die alte böse Hexe da, und sahe, daß Alle wachten, und die Prinzeßin wieder da war. Mürrisch sagte die böse, alte Hexe, es sei nun Alles gut, und nahm die Tochter mit sich auf ihre Kammer.

Es war aber noch lange nicht Alles gut, sondern gar böse. Die Alte beredete die Tochter, am andern Tage zu sagen, der Prinz habe wohl vollbracht, was die Königin hätte aufgegeben, aber das gehe sie nichts an. Sie wolle ihm auch Etwas aufgeben, welches er erst ausrichten müße, ehe sie ihn nähme.

So sagte sie denn am andern Tage auch, und gab ihm auf, er solle Jemand aufsuchen, der in einem großen brennenden Haufen Holz sich wohl hielte, und unversehrt aus dem Feuer hervorginge. Das hatte die Alte sich ausgesonnen und hatte gedacht, wenn ihm die Diener auch Alles zur Liebe thäten, so würden sie doch Solches nicht thun.

Der Holzhaufen wurde zusammengelegt und angezündet, und der Frostige stieg nun in den brennenden Haufen, welcher die Flammen bis zum Himmel trieb und bis zum dritten Tage brannte, ehe er erlosch.

Als derselbe nun erloschen war, kam der Frostige aus der Asche hervor und war ganz erstarrt und sagte: wenn der Haufen noch einen einzigen Tag gebrannt hätte, so wär er gewiß erfroren.

Die schöne Jungfrau sollte sich nun mit dem Prinzen vermählen, denn die Zauberin wußte nicht mehr, was sie sollte ersinnen. Aber als Beide zur Kirche fuhren, wollte sie nun noch Gewalt versuchen und sendete all ihr Kriegsvolk nach, den Prinzen und seine[WS 1]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: seine seine