Johann Andreas Christian Löhr: Das Buch der Maehrchen für Kindheit und Jugend, nebst etzlichen Schnaken und Schnurren 2 Die sechs Diener Hauptmann Felsenschneider und seine Gefährten | |
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z.B. alle Wucherer, ungerechten Sachwalter etc. und er merkte kaum, daß er giftiges Unkraut gefreßen hatte. Das machte, er hatte keinen Geschmack, aber einen guten Magen.
Es gab eben keine Kriege in Afrika und Asien mehr, wo der Hauptmann Felsenschneider sengen, brennen, stechen, hauen und nach Herzenslust eßen und trinken konnte.
Auf seinen Streifereien kommt er in einer Wüste zu der Grotte eines Derwisches, und sagt: „Heiliger Mann, hast du nicht etwa ein Paar hundert Nüße für einen hungrigen Magen?“
Die Ratten haben mit ihren guten Zähnen alle meine Nüße gefreßen und die Schalen übrig gelaßen. Doch liegt noch ein großes Stück Zwieback vor meiner Thür.“ Damit zeigte er auf einen Stein, der über sechs Fuß lang war.
„Ist das deine Speise? sagte der Hauptmann, so kenn ich dieß Backwerk wohl, und die Pyramiden sind davon zusammengebacken. Es ist freilich ein wenig schwer verdaulich; indeßen Hunger thut weh.“ Somit hieb er sich mittelst seines Säbels eine drei Finger starke Scheibe mit einem einzigen Hieb ab, zerbröckelt sie mit den Händen und zermalmt sie mit den Zähnen.
Der Derwisch bewunderte den Mann und seinen Säbel und dachte, den müße er sich zum Freunde machen, ruft den Hauptmann
Johann Andreas Christian Löhr: Das Buch der Maehrchen für Kindheit und Jugend, nebst etzlichen Schnaken und Schnurren 2. Gerhard Fleischer d. Jüng., Leipzig [1820], Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Loehr_Buch_der_Maehrchen_2.pdf/107&oldid=- (Version vom 1.8.2018)