Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/118

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und entdeckte Mancherlei, was aber dem Herrn General eben nicht anstand, indem er keinen Gebrauch davon zu machen wußte. Weil man den Vormittag fasten mußte und auf dem Zuge sich nicht aufhalten konnte, so war sein Hauptabsehen auf eine schon fertige Mittagsmahlzeit für ihn selbst und seine Mannschaft gerichtet.

Das Glück wollte dem General wohl. Schauescharf entdeckte in einem zehn Stunden entfernten volkreichen Flecken die Zurüstungen zu einem gewaltig großen Hochzeitmahl. – „Gut, sagte der General, sie sollen es zurüsten, wir aber wollen es schmausen. Blasefeuer soll auf gut soldatisch den Flecken, mit Ausnahme des Hochzeithauses, nach den Regeln der neuen Kriegskunst in Brand stecken, obwohl uns das eigentlich zu nichts helfen kann; aber man muß doch sehen laßen, welche Helden wir sind, und wenn der Schrecken erst vor uns her geht, haben wir desto leichteres Spiel. Uebrigens treiben wir unsere Kurzweil, wie es sich fügen will. – Ich, für meinen Spaß, werde mich der Braut bemächtigen und werde den Leutchen mein Recht dazu mit meinem Degen schon hinlänglich beweisen. Ihr Uebrigen ergötzt Euch nach Belieben. Es soll mir eine Hauptlust sein, wenn sie nun Alle wimmern, jammern und heulen.“

Man setzte sich in Marsch. Zwei Stunden vor dem Flecken mußte Spalteluft noch einmal Umschau im Hochzeithause halten. Er brachte im Augenblicke die Nachricht, daß man es hier nur mit Götzendienern zu thun haben werde, die in diesem Augenblicke vor ihren Götzenbildern einen jungen Stier mit vergoldeten Hörnern schlachteten, deßen Fleisch erst in einigen Stunden gahr sein könne.