Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/181

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Gut. Mit dem Schwerdte könne er große Heere schlagen und mit dem Brodte ganze Völker speisen, und würde nicht alle.

Nun fragte er nach seinen Brüdern; da sagte ihm der kleine Mann, wo sie wären, wollte sie aber nicht erlösen, weil sie hochmüthig wären; weil aber der Prinz gar zu sehr bat, gab er sie los, sagte aber zu ihm: „Nimm dich vor ihnen in Acht; sie sind sehr falsch.“

Als sie nun alle drei beisammen waren, erzählte der Jüngste, daß er das Waßer des Lebens hätte, und bekäm auch übers Jahr eine wunderschöne Prinzeßin, mit einem großen Reiche.

Sie ritten fort und kamen durch drei Länder, da waren Krieg und Hungersnoth drin, aber der Jüngste half bald mit seinem Schwerdte und mit dem Brodte.

Als sie nun auf dem Rückwege über das Meer kamen und der Jüngste eingeschlafen war, nahmen ihm die Aeltesten das Lebenswaßer, und füllten dafür bittersalziges Meerwaßer in seine Flasche.

Da sie nun wieder zu Hause waren, brachte der jüngste Prinz das Waßer des Lebens dem Vater, weil es aber Meerwaßer war, wurde derselbe noch kränker davon. Darnach aber kamen die andern Prinzen und sagten, sie hätten das rechte Lebenswaßer, jenes sei aber Gift gewesen. Da trank der alte König das Waßer und wurde so frisch und gesund wie in den jungen Tagen.

Die bösen Brüder gingen nun zum jüngsten Bruder und höhnten ihn; sagten, wie sie ihn hätten betrogen, und übers Jahr wollte sich einer von ihnen die Prinzeßin holen; wenn er aber dem Vater davon etwas sagte, wollten sie ihn todt machen.

Weil der alte König glaubte, der jüngste Sohn habe ihn vergiften wollen, so befahl er seinem Leibjäger mit dem Prinzen tief in den Wald auf die Jagd zu gehen und denselben heimlich zu erschießen.