Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/183

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Bald drauf kam der zweite Prinz und ritt links neben der Straße, und am Thore hieß es wieder: er sei der rechte nicht, und möchte nur wieder nach Hause gehen.

Da nun das Jahr ganz um war, machte sich der Jüngste auf, und vor Verlangen bei seiner Prinzeßin zu sein, sahe er die Straße gar nicht, und jagte mitten drauf hin zum Schloß.

„Der ist der Rechte!“ sagte die Prinzeßin, und machte Hochzeit mit ihm, und gab ihm ihr ganzes Reich. Sie erzählte ihm aber nun, daß sein Vater großes Verlangen nach ihm trüge. Da machte er sich gleich auf und kam zu seinem Vater, und entdeckte ihm nun, wie es die Brüder gemacht hätten.

Der Vater wollte die bösen Brüder hinrichten laßen, die aber hatten sich schon fort gemacht und Niemand wußte wohin.

Der alte Vater aber gab seinem Sohne sein Königreich auch. Da hatte der Sohn nun zwei Reiche und die andern Beiden hatten gar keins.




20. Der dumme Xailun.

Der Xailun nämlich war hübscher Leute Kind zu Bagdad, und fehlte ihm eben gar nichts als ein wenig Menschenverstand, oder so Etwas Aehnliches, was wie Verstand aussahe, womit viele vornehme und gelahrte Leute sich gar gut durch die Welt helfen, und für gar witzig gehalten werden. So Etwas hatte er aber nicht, und weil er demnach so gar dumm war, daß er sich auch nicht einmal klug stellen konnte, so gaben ihm die Aeltern ein verständiges