Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/195

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den Eingang zum Gewölbe aufgelaßen hatte, weil der Vetter ihn schon selbst wieder bedecken würde, so nahm sie ihren Entschluß, sattelt die Eselin, legt Säcke in die Körbe, kauft vom besten Brodt für Xailun, damit er unterwegs zu beißen habe, und läßt sich den Weg zum Lusthause des Vetters von ihm zeigen.

Es war noch Alles, wie es Xailun gelaßen hatte, und selbst der Deckel war nicht auf den Topf gestülpt. Sie füllt die Säcke mit Scheiben, die ihr Mann herauftragen muß, der es mit seinem spitzen Verstande bemerkt, daß sie etwas schwerer sind, als Säcke mit Möhren. Xailun schreit mit voller Kehle nach dem Vetter, den er gar zu sehr liebte, welches sie ihm aber verbietet, weil es dem Herrn Vetter in den Ohren wehthun würde. Er muß dagegen, nachdem die Eselin volle Ladung hatte, die Platte wieder auflegen und Steine darüber herwerfen und kam in der Dämmerung unangehalten nach Hause, weil zur selben Zeit noch keine Accise und Mauth war, die Alles wißen muß, Alles anhält und auch nach Belieben behält.

Oithba war eine verständige Frau. Sie wußte, daß die Kadis und die Gerichtspersonen überhaupt eine besonders starke Goldwitterung haben, da sie hingegen von Personen, denen es daran fehlt, nicht einmal wißen, ob sie in der Welt sind. Sie verbarg ihren Scheibenschatz höchst sorgfältig und von dem, was in dem Turban gewesen war, schaffte sie sich nach und nach manche Bequemlichkeit und ihrem Manne beßeres Eßen und einen neuen aber schlichten Rock, jedoch Alles so unmerklich, daß es nicht auffallen konnte.


Einsmals will sie dem Xailun auch ein gutes Eßen machen, und schickt ihn aus, Fleisch, Reiß und Kichererbsen einzukaufen, und gibt ihm zu jeder Waare ein besonderes Geldpäckchen.