Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/197

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Xailun spricht bei sich selbst: „ich glaube fürwahr, so hieß es auch, was Oithba sagte, und ruft nun laut vor sich hin, „Perlen! Perlen! dann aber, als ers glaubt gewiß zu behalten, leiser: „Perlen! Perlen!“

Da kommt er an den Laden eines Mannes, dem diesen Morgen Perlen gestohlen waren. Der mochte wohl auch so eine Art Genie sein wie Xailun und dachte: Der Kerl hat meine Perlen gewiß; er hat vorhin viel lauter gerufen und nun er an meinen Laden kommt, ruft er mit halber Stimme. Der Mann erwischt ihn beim Kragen, und da Xailun erschrickt, zweifelt er nicht mehr, der sei der Dieb, kommt aber doch endlich dahinter, daß er sich geirrt hat, zumal da ihm die Nachbarn den rechten Verstand leihen.

„Aber, sagt er, warum rufst du denn Perlen?“

„Ja! sprach Xailun noch ängstlich, wie soll ich denn sagen?“

„Sage: Es ist nicht wahr!“ antwortete der Kaufmann ärgerlich und ließ ihn stehen.

„Es ist nicht wahr! rief er nun; aber da kam er zu einem Platz wo Jemand: Masch: rief.[1] Dagegen rief Xailun, es ist nicht wahr, und bekam richtig wieder Prügel, mit dem Bedeuten, es heiße Masch!

Das Wort sagte er wieder laut vor sich hin und kommt an das Ufer des Euphrats, wo ein Fischer schon seit einigen Stunden vergebens auf guten Fang wartet.

„Masch! Masch!“ sagte Xailun und bekommt das Fell wieder ausgeklopft, weil der Fischer glaubt, er wolle mit diesem Worte


  1. Eine Art kleiner Linsen[V 1], die das Fieber vertreiben sollen, wenn sie an gewißen Tagen des Jahres verkauft werden.

Anmerkungen (V)

  1. Verbeßerungen S. 471: st. Linsenart l. Art kleiner Linsen