Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/198

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den Fang behexen. Xailun fragt wieder kläglich, wie er denn sagen müße? „Stelle dich hieher zu meinem Netze, sagt der Fischer, und sprich: Im Namen Gottes: für Einen lieber sieben und zwar von den größesten und ansehnlichsten!“

Aber Xailun meint, so lang sei das Wort wohl nicht gewesen, das seine Frau ihm gesagt habe, der Fischer versichert ihn aber, er sei ein Rindvieh; das Wort habe allerdings so geheißen, und müße so lang sein. Da mußte er es denn sagen. Aber als der Fischer sein Netz heraus zog, lief er eilends davon und ruft: „für Einen lieber sieben;“ das Uebrige hatte er sogleich wieder vergeßen.

„Für einen lieber sieben!“ ruft er, indem eben die Leiche eines Kadis zur Grabstäte gebracht wird. Man erstaunt über solche Ruchlosigkeit, man macht ihm heftige Vorwürfe, man droht.

„Ach lieber Gott! sagt Xailun, ich weiß gar nicht mehr, wie ich sagen soll?“ – Eine alte Sklavin hilft ihm aus der Noth und spricht: „Sage,“ „Gott erhalte seinen Leib, und nehme sich der armen Seele an!“

So sagt er auch so lange, bis ihm ein todter Esel in einer engen Gaße entgegen gekarrt wird. „Gott erhalte seinen Leib und nehme sich seiner armen Seele an!“ ruft er. Da fällt Alles über ihn her mit Prügeln und Schimpfen. „Hund! Ungläubiger! Schwein!“ rufen sie und wollen ihn todt schlagen, aber ein Satz über die Karre rettet ihn! Aber daß man ihn einen Ungläubigen gescholten hat, zwingt ihn laut aufzuheulen, denn er war ein guter Muselmann. Oithba mußte den armen, gutmüthigen Tropf trösten, und bedauert das vielfältig ausgestandene Leid, das er ihr, wie ein Kind der Mutter, klagte.