Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/202

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sie, wer er ist, fällt dem Richter zu Füßen, sagt ihm, das sei ihr armer blödsinniger Mann, und nachdem sie ihn überall abgerieben hat, erkennen Alle aus seiner Nachbarschaft den armen Xailun, der seiner Frau auf ihre Fragen antwortet, der Andere, der neben ihm geseßen, habe ihn so aufgeputzt und verschmückt, daß er nun ein ganz anderer Mensch geworden sei.

Jetzt kam ein Reiter gesprengt und versicherte den Richter, dieser hier sei Fetah nicht, denn er sei mit demselben oft handgemein gewesen und habe ihn eben wieder eingefangen.

Der Richter ließ den Xailun wieder auf so lange ins Gefängniß zurückgehen, bis er dem Khalifen Bericht erstattet hätte. Er kam jedoch bald los.


Xailun wurde ordentlich nachdenklich und meinte, wenn er nur das Haus, wo der liebe Gott wohne, einmal finden, und ihm seine Noth selbst klagen könne, da würde es beßer mit dem Anderswerden gehen als jetzt, wo ihm seine Frau bald wieder gekannt hätte.

So entwischt er denn einmal wieder, geht dahin und dorthin, und wenn man ihn fragt, sagt er, er suche das Haus, wo der liebe Gott wohne. Viele bedauern den armen Menschen, Andere machen sich einen Spaß mit ihm und weisen ihn an verschiedene Orte, und ein Hauptspaßnarr, der sich sehr witzig bedünkte, wies ihn in den Palast des Khalifen.

Da kam er denn in die rechten Hände, denn an den Höfen der Statthalter Gottes wohnen ja die Einsicht, der Ernst, die Menschenfreundlichkeit und das barmherzige Mitleid.