Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/207

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„Oithba, sagte der Khalif, hier ist dein Mann, den ich um deinetwillen mit einem Ehrenpelze habe bekleiden laßen. Nimm hier auch viertausend Zechinen von mir zum Geschenk; sei glücklich mit Xailun, und bedarfst du meiner, so komm!

„Nun ein anderer Mensch, ein ganz anderer!“ rief Xailun zu seiner Frau, die ihn mit sich nahm.


Jetzt, da es in Bagdad hieß, der Khalif habe der Oithba eine große Kiste voll Gold geschenkt, konnte sie von ihren heimlichen Schätzen unbesorglich Gebrauch machen. Sie kauft ein geräumiges Haus am Markte, schafft erst des Abends mit Xailun ihr Gold hinein, kauft demnächst Geräthe allerlei Art und richtet sich nett und bequem, aber nicht auffallend und prächtig ein. Sie kauft sich ein tüchtiges Maulthier, besucht damit des Vetters Lusthaus einigemal mit Xailun ganz allein, und holt ihm die Möhrenscheiben allesammt ab, die er nicht hatte eßen mögen.

Jetzt miethet Oithba auch Sklaven und unter denselben einen sehr verständigen, welcher blos dazu bestellt ward, Xailun in Aufsicht zu nehmen, daß er in der Stadt keine dummen Streiche beginge, und wenn der Sklav sagte: „Oithba wills nicht haben,“ so folgte er ihm. So lebte Xailun ganz nach seiner Lust, aber ohne dumme Streiche zu machen, an welche mit der Zeit das Andenken immer schwächer wurde.

Oithba half einen braven Kaufmann, der auf dem Fall stand, mit zehntausend Zechinen, unter dem Vorwande, daß er ihrem Xailun immer gütig und freundlich begegnet sei. Sie nahm keine Zinsen. Der Kaufmann half sich, zahlte wieder und rühmte Oithbas