Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/221

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Alles, was unternommen wurde, ging zum Glück und lag ein sichtliches Gedeihen auf dem Gelde des Bergherrn. Ein Acker nach dem andern, ein Heuschlag nach dem andern wurde gekauft; das Vieh war weit und breit umher das schönste, und im dritten Jahre schon hatte der Bauer ein Paar Hufen Feld, und ein Paar tüchtige Pferde zur Bewirthschaftung; und wohl viermal so viel baar, als seine Schuld ausmachte.

Der Zahlungstag kam! Weib und Kinder thäten die besten Sonntagskleider an und freuten sich die reichen Vettern besuchen und zeigen zu können, daß sie ehrliche und wohlhabende Leute wären. Hans mußte anspannen und sie kamen bald aufs Riesengebirge, wo der Wagen an einer Stelle halten mußte, der Bauer aber mit den Seinen ausstieg. Hans sollte fortfahren und auf der Höhe unter den drei Eichen warten und die Pferde derweil grasen laßen, er aber wolle mit den Seinen einen anmuthigen Fußpfad gehen, obwohl derselbe ein wenig um sei.

Darauf ging er durch das Gebüsche waldein, immer tiefer hinein, schauete dahin und dorthin, als ob er suchte, und die Frau glaubte schon, ihr Mann habe sich verirrt. Aber jetzt sagte er ihnen, wie es ihm bei den reichen Vettern gegangen sei, und wer ihm geliehen habe, und erzählte Alles genau, und lobte den Berggeist, vor dem sie sich fürchteten, mit Thränen im Auge, indem er ihnen vorstellte, wie glücklich sie jetzt wären, und wie elend vor drei Jahren.

Nun hieß er sie warten und ging allein, die Felsenhöhle zu suchen, aber es war nirgends ein Eingang, obwohl er gewiß wußte, daß er auf der rechten Stelle sei, wo er vor drei Jahren hineingegangen war. Er klopfte mit einem Stein an den Felsen, er klingelte mit dem Geldsack, er rief dem Berggeist zu kommen und das