Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/230

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– Ja, riefen Andere, uns ist es gleich so vorgekommen; und Alle wurden nun zornig und wild, und schrien: „Es hilft nichts vor, der Student muß uns zusammen hauen, bis wir keinen heilen Knochen mehr haben. Wir habens ihm gar zu arg gemacht. Wart, das soll uns schön bekommen.“

Sie merkten wohl, daß sie immer das Gegentheil von dem sagten, was sie sagen wollten, aber sie konnten nicht anders, und wurden deshalb nur desto toller und wilder, und wollten im grimmigen Zorn über den fahrenden Schüler her.

„Du mußt uns todt schlagen!“ riefen sie mit verwirrten Sinnen, indem sie ihn todt schlagen wollten, aber es pfiff ein Zugwind durch die Gaststube und alle Lichter erlöschten. Dagegen saß ein großer Schuhuh mit leuchtenden feurigen Augen auf dem Ofen und schnaubte die Empörten an, deren Grimm sich stracks in Furcht umwandelte.

Sie wollten die Thür suchen, fanden sie aber nicht, und riefen kläglich: „Wir sind Hexenmeister, sind Kobolde, sind der Rübezahl; das hätte der Student ja gleich wißen sollen.“

„Ruhe doch, liebe Gesellen! schnarrte der Schuhuh, ich bin ja auch ruhig, und bin der Student noch und der Vogel der Weisheit, und habe mich gar nicht verwandelt. Aber ich bin der Rübezahl, und wir sind tausend Klafter tief unter der Erde, in meiner Schatzkammer. Fürchtet Euch gar nicht, liebe Zechgenoßen; Ihr habt mir einen guten Trunk gegeben; so will ich denn dankbar sein. So seht her. Das Dach ist von Gold und die Sparren sind von Demanten. Brecht Euch durch und nehmt mit, was Ihr fortbringen könnt.

Erst kletterten sie aus Angst, Einer auf des Andern Schulter, und als sie nun durch waren und den Sternenhimmel sahen, dachten