Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/243

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Mutterhand die schmerzhaften Stellen, und in weniger Zeit war der Prinz so heil und frisch, als er am Morgen dieses Tages gewesen war. Der Zauberer kleidete ihn sogleich in den bequemsten Nachtanzug und führte ihn zum Abendeßen in einen mit lauter Kronenleuchtern erhellten Saal, wo die ausgesuchtesten Gerichte und die erquickendsten Weine sich fanden.

Habed aß mit bester Eßlust, und während er dem Mograby gegenüber saß, fiel es ihm immer mehr auf, daß derselbe das Gesicht eines ehrwürdigen Greises hatte, und selbst die Stimme so mild und sanftklingend geworden war.

„O! sagte Habed auf einmal in seiner Unbedachtsamkeit; du bist gewiß doch der böse garstige Mann nicht, der mich entführt und in einen Maulesel verwandelt und mich so entsetzlich gehauen hat?“

„O! mein Kind, hieß die Antwort, ich bin furchtbar häßlich, triefäugig, einäugig und zornig, wenn man mir widerspenstig ist, und wenn ich Leute mit Verdruß ansehen muß; aber gegen einen lieben Sohn bin ich immer so, wie du mich jetzt siehst. Hältst du mich denn aber für deinen rechten Vater?“

„O gewiß! erwiederte Habed, der schon die Blitze des Grimmes in den Augen des Alten sahe! Gewiß! jetzt wüßte ich nicht, wer es sonst sein könnte!“

Der Zauberer umarmte ihn zärtlich. Habed that sich bei Tische gütlich, ging und schlief, und verschlief Schmerzen, Angst und Bedenklichkeit.

„Komm, mein Sohn! sagte am andern Morgen der weckende Alte zu Habed. Der Morgen ist so schön, ich will dich ankleiden!“

Mograby legte seinem Sohn eine leichte Jagdkleidung an. Der Morgen war so schön, als Habed noch keinen erlebt hatte, auch hatte