Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/244

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er noch nie eine so reizende Gegend gesehn. Tausend Dinge wurden ihm gezeigt, die er noch gar nicht, oder so schön und herrlich nicht gesehen hatte. Der Zauberer unterrichtete ihn, daß sie mitten in einem, von den Felsengebirgen des Atlas umschloßenen Thale sich befinden, welches er mit Quellen, Pflanzen und allerlei Gethier versehen, und aus einer dürren Sandwüste in einen Lustgarten umgeschaffen habe. Hier möge Habed sehen, was des Menschen recht ausgebildete Kraft vermöge, und er wolle ihm zu dieser Ausbildung verhelfen.

Sie kamen an das Ufer eines klaren Baches, in welchem lustige Fische spielten. Eine Gazelle, die am Ufer des Flußes stand, um zu trinken, erlegt Mograby mit seinem Pfeil, und bald darauf Habed ein junges Reh, welches aus dem Gebüsche hervorsprang. Bald drauf schoß der Zauberer mit seinem Pfeil einen Fisch mitten in den Fluthen. Habed sprang ins Waßer und holte ihn. Der anstellige Lernling bekam von seinem Meister Lobpreisungen und liebkosende Worte.

Mograby zeigte seinem Sohn den Hünerhof, den Viehhof für das Zucht und Schlachtvieh; die Menagerie für wilde und reißende Thiere, Löwen, Tiger u. dgl. und dann ein sehr großes Vogelhaus, wo die Vögel unter lauter Bäumen und Gesträuchen lebten, deren Früchte, Beeren und Samen ihnen angenehm, und die aus allen Erdtheilen hier zusammengebracht waren. Der Rasenboden des Vogelhauses wurde von einer klaren Springquelle bewäßert, aus welcher sich in kleinen Gerinnen das Waßer überall hin vertheilte. In dem Baumgarten, durch welchen sie zurückgingen, pflückte sich Habed die schönsten Früchte, die er in sein Studirzimmer trug, wo er eine andere Kleidung fand, die er anlegte.

O wie glücklich wäre der Jüngling gewesen, der sich frei regen