Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/249

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Er wagte sich an den dreizehnten Band, aber hier halfen ihm alle seine Mühe und seine schwersten Rechnungen gar nichts. Er bittet den großen Propheten Muhamed um Erleuchtung, den er beinahe schon vergeßen hatte. Er geht mit Bitten zum Propheten zu Bette, und hat ein Traumgesicht, welches ihm den Schlüßel zum Verständniß des Buchs gibt, indem es ihn anweist, daß er (gegen Sitte der morgenländischen Sprachen) von der Linken zur Rechten lesen, und dann Rechnungen anstellen solle, wodurch er alle Nachweisungen erhalten werde.

„Bist du mit deiner Arbeit fertig, hieß es im Traum, so geh in des Zauberers Zimmer, wo du eine weiße marmorne Bildsäule finden wirst. Gib dieser eine Ohrfeige auf den rechten Backen und sprich: „Thue deine Schuldigkeit für das Kind vom Hause:“ so wird sie auf die Seite treten, und die Wand hinter ihr wird sich öffnen und du wirst mancherlei Dinge sehen.“

Habed war sogleich völlig wach, geht in die Bibliothek, und nimmt den dreizehnten Band und arbeitet so emsig, daß er mit Anbruch des Tages so weit ist, als er zu sein wünscht. Ein Capitel in diesem Bande hatte ihn vorzüglich beschäftigt; das: wie man erfahren könne, ob ein Thier ein verwandelter Mensch sei, und wie man ihm die Sprache wiedergeben könne. Der Prinz nahm sich vor an den Löwen und Tigern Versuche anzustellen und glaubte dabei sein Ehrenwort nicht zu brechen, welches er ja nur für die Nichtanwendung der ersten zwölf Bände gegeben hatte.

Er geht zuvor aber erst in das Zimmer des gefährlichen Zauberers, findet die Bildsäule, gibt ihr eine Ohrfeige und kommt in ein großes Vogelhaus, wo lauter Vögel sich finden, welche leicht sprechen lernen. „Wer da? Wer da?“ schreien sie allzumal, nur ein