Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/27

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war; und gab ihn dem Bauer und einen Silberring dazu. Wie der wieder in meine Hand zurückkehrte, so wußt ich daran, daß die Bezauberung ein Ende hatte; und du, liebes Mädchen, hast ihn mir aus Erkenntlichkeit gebracht, weil der garstige Wanst dir deinen Nelkenstock gestohlen hatte, den du mir schenken wolltest. Das Waßer, womit du die wiedergefundenen Nelken begoßest, ist aus dem Wunderbrunnen, und treibt alles Unheil ab, und gibt den verwandelten Dingen die vorige Gestalt wieder. – Kommt nun, und zieht mit mir in mein Reich!“

„O! meine Königin, meiner Mutter Schwester, darf ich nicht eine Bitte thun?“ sagte bescheiden das Glückskind mit niedergeschlagenen Augen.

„Sage mir deine Bitte, mein liebes Kind, du bist ja die Tochter meiner Schwester, und jetzt bin ich ja auch deine Mutter!“

Da bat Glückskind die Fee, sie möchte doch die Henne wieder zum Menschen machen, denn sie sei doch ihre Amme gewesen, und die Kohlköpfe auch, und den Wanst möchte sie auch zum Menschen machen, nämlich zu einem solchen, der recht sanftmüthig und liebreich würde, und möchte ihm viel Geld schenken; denn sein Vater habe es doch, nämlich das Glückskind, auch mit erzogen und ernährt.

„Du gutes Kind,“ sagte die Fee, und ging mit ihrem Sohn und mit Glückskind zu Wansts Hütte, und berührte mit der Zauberruthe die Henne und die Kohlköpfe, da wurden sie wieder, was sie gewesen waren. Aber Wansten, sagte sie, könne kein Geist und keine Fee zu einem rechten Menschen machen; dazu müße ein Jeglicher sich selbst machen. Zu viel Geld würde ihn vollends verderben. Sie ließ ihm aber, nachdem sie ihm seine schlechte Art und Natur recht hatte verwiesen, auf Glückskinds Fürbitte den Goldkrug mit den Juweelen; die solle er verkaufen und sich dafür ein Haus