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„Nachts um zwölf Uhr kommt die Prinzeßin aus dem Bade, der gib einen einzigen Kuß, dann wird sie dir willig folgen; aber laß sie durchaus nicht Abschied von ihren Aeltern nehmen.“ – Der Fuchs brachte ihn nun auf seinem Schwanze zum Schloße der Prinzeßin.

Er traf die Prinzeßin und gab ihr einen Kuß und sie sagte, sie ginge gern mit ihm, aber sie müße erst Abschied von dem Vater nehmen. Das wollte er aber nicht zugeben. Als sie nun aber gar zu sehr weinte und bat, da gab er es zu, daß sie hinging den Vater noch einmal nur zu sehen. Aber als das geschahe, wurde Alles im Schloße wach, und er wurde gefangen.

Der König verkündigte ihm Gnade und sagte ihm die Prinzeßin auch zu, wenn er den großen Berg dort in acht Tagen abtragen könnte, der ihm die Aussicht versperre. Der Berg aber war so groß, daß zehn tausend Mann ihn in acht Monaten nicht abzutragen vermocht hätten. Aber er trug ihn dennoch ab, denn der Fuchs that das Beste dabei. Der König gab ihm die Prinzeßin, mit der er stracks von dannen zog.

Auf dem Wege kommt der Fuchs, und gab ihm listige Anschläge, wie er die Prinzeßin für sich behalten und dennoch auch Vogel und Pferd bekommen solle. Nämlich, wenn er zu dem Könige komme, der die Prinzeßin verlangt habe, und dieselbe nun brächte, so würde solche gewaltige Freude sein, daß sie den Verstand fast verlören, und das Goldpferd würde man ihm gleich geben, dann solle er sich darauf setzen, Allen die Hand zum Abschiede geben, der Prinzeßin aber zuletzt, die er dann mit einem Schwunge aufs Pferd ziehen, und heidi! davon reiten müße. Einholen werde ihn Niemand.

So geschah es denn auch. Nun sprach der Fuchs, der sich wieder zu ihm eingefunden hatte, weiter: „Wenn du nun an das Schloß