Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/278

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Geschäft lernen, indem nicht Jedermann auf einer einsamen glücklichen Insel lebenslang leben kann, und nicht leben soll, weil der Mensch den Menschen angehört. Aber auch die Knaben selbst trieb es hinaus in die Welt, von der die Mutter so viel erzählt hatte.

Die Prinzeßin trennte sich mit Schmerzen von ihren Lieblingen, aber sie trennte sich doch. „Kann man ja doch nicht immer beisammen bleiben, sagte sie, und weiß man ja auch nicht, wie es ihnen einmal ergehen wird, wenn ich todt bin. Sie müßen etwas Rechts erlernen, daß sie sich selbst forthelfen können. Aber sie sollen selbst wählen.“

So setzte sie sich dann mit den Knaben und mit der Amme in das Zauberschiff, und fuhr mit ihnen dahin und dorthin, bis sie an eine große volkreiche Stadt kamen, worin ein großes Getümmel war, denn es wurde ein Fest gefeiert, zu welchem die Leute von allen Seiten und Orten herbeikamen.

Die Amme führte die Knaben in die Stadt an die Pforten des Haupttempels. Da sahen die Knaben die Leute, welche herauskamen, aber die Meisten wollten ihnen sogar nicht recht gefallen. Aber da trat ernst und mit kräftigem Schritte ein Mann heraus, in grünem Kleide, ein kurzes Schwerdt an der Seite.

„Zu dem möchten wir, sagten die Knaben; der gefällt uns am meisten!“

Da redete die Amme den Mann an und sagte: „Wolltet Ihr wohl die Knaben zu Euch nehmen und erziehen, und in Eurem Werke anlehren? – Meine Herrin sollte es Euch gut lohnen! Die Knaben sind folgsam und fromm.“

„Ja, nimm uns, du Mann! sagten die Knaben und sahen ihn recht treuherzig an.“