Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/313

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mochte vielleicht der König der Schaar sein, weil er gar majestätisch und gravitätisch einher marschirte, und eine Goldkrone aufhatte.

Die kleinen Leute hüpften und sprangen auf der Wiese umher und tanzten, und die Musikanten strichen dazu auf und bliesen lustig und lieblich. Andere machten die Tische zurecht und setzten Stühle heran, worauf sich wieder Andere hinsetzten und aßen und tranken.

Das sahe sich nun wohl ganz gut an und Viola hatte einige Augenblicke ihre Freude daran; aber als sie die Männlein und Fräulein wieder in die Schachtel haben wollte, hatten diese keine Ohren dazu, sondern liefen eilig davon, dahin und dorthin; die Musikanten nahmen ihre Geigen, die Köche ihre Töpfe und Bratspieße mit. Viola scheuchte sie, bald hier, bald dort nach der Schachtel zu, aber sie waren so behende und hurtig wie die Wiesel. Jetzt waren sie allesammt im Walde, jetzt auf der Wiese, und dann wieder ein Theil im Walde, ein anderer auf der Wiese.

Da stand Viola und wußte nicht, was sie anfangen sollte.

„Ach theurer Holdherz, rief sie, „wirst du auch hier mir helfen können?“ O wenn es möglich ist, komm! komm und hilf!“

Eben kam ihr Helfer aus dem Walde daher. Er sagte: „Ich bin der Grunzau viel Dank schuldig, denn ohne sie würde meine liebe Viola wohl schwerlich an mich denken!“ Aber Viola antwortete betrübt: „Ach Holdherz, du thust mir groß Unrecht!“

Holdherz schlug mit seinem Wunderstabe dreimal an die Schachtel, und das kleine Volk rannte in Haufen herbei, hüpfte in die Schachtel und stellte sich darin so ordentlich zurecht, wie Soldaten.