Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/362

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muß, die Nahrungsmittel, deren es bedarf, und Alles, was ich beobachten muß, geruhe mir, o Nangasuna, zu sagen.“

Dieser versetzte: „Also geschehe es. Eine Meile von hier, nach Morgen zu, gelangst du zu einem finstern Walde, durch welchen ein schmaler Pfad nur hindurch führt. Hier wohnen lauter Gespenster. Sie werden alle um dich herumkommen, dann rufst du mit lauter Stimme: „Gespenster Chu lu chu lu ssochi;“ dann werden sie zerstieben. Hierauf wird kommen ein Haufen nackter Gespenster, dann sprich: „Chu lu chu la ssochi.“ Dann werden Kindergespenster kommen, dann sprich: „Ri ra ri ra padra. Hierauf wirst du in der Mitte des Hains finden den Siddikür, sitzend neben dem Wunderbaum. Erblickt er dich, so steigt er hinauf. Dann nimm die Mondaxt und drohe mit wilder Gebehrde den Baum umzuhauen, so kommt er herunter. Zum Forttragen nimm diesen hundert Menschen befaßenden Sack und zum Festschnüren dieses hundert Klaftern lange Seil. Dieser unvergängliche Kuchen ist deine Reisekost. Hast du nun aber die Last auf dem Rücken, dann wandere hieher und sprich nicht.

Alles geschahe also, wie Nangasuna gesagt hatte, und Siddikür wurde in den Sack gesteckt und fortgetragen.


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Eine Frau in Indien brachte statt eines Menschen ein häßliches Wunderding zur Welt, einen Maßang. Es war ein Mensch mit Hörnern eines Ochsen und einem langen Kuhschwanz. Der Vater ward unmuthig und sagte: „Der stößigen Menschen sind schon so viel, ich will ihn tödten, aber der Maßang sprach: „Tödte mich nicht, Vater, du sollst auch belohnt werden.“ „So bleib denn am Leben, sprach der Vater, aber geh fort.“