Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/365

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höher und immer höher und endlich so hoch, daß sie an den Himmel hinanreichte.

Während sie Waßer schöpfte und wieder schöpfte und doch nichts bekam, durchsuchte der Maßang den Tragsack der Alten. Er nahm ein Darmseil, einen eisernen Hammer und eine eiserne Zange heraus, und legte ihr einen verrotteten Hanfstrick und hölzernen Hammer und Zange hinein.

Als die Alte zurückkam, sprach sie: „Ich kann mit deinem Eimer nicht schöpfen. Willst du mir aber nichts zu eßen geben, so laß uns sehen, wer der Stärkste ist?“ Damit band die Alte den Maßang mit dem verrotteten Strick, den er zerriß. Aber das Darmseil, womit der Maßang die Alte band, konnte sie nicht zerreißen.

„Hierin hast du gesiegt, sagte sie, nun aber wollen wir mit der Zange uns zwicken.“ Sie zwickte ihn, aber das half nichts; er aber zwickte ihr ein großes Stück Fleisch aus der Brust, daß sie schreiend ausrief: „O Jüngling! du hast eine unbarmherzige Faust.“

Als nun die Alte mit dem Hammer auf den Maßang schlug, flog der Hammer von dem Stiel und Maßang blieb unverletzt. Darauf nahm der Maßang seinen Hammer, den er im Feuer erst glühend gemacht hatte, und schlug damit Schlag auf Schlag auf die Alte, daß sie, mit Blut und Brandblasen bedeckt, lautheulend entfloh.

Als die drei Gefährten rückkehrten, sagten sie: „Maßang, du hast gewiß zu dulden gehabt.“ Er aber antwortete: „Ihr seid feig und habt gelogen, ich aber habe die Alte bezahlt. Auf! wir wollen ihr nachgehen.“

Sie folgten der Blutspur, welche sie zu einer furchtbaren Felsenhöhle führte, von großer Tiefe. Auf dem Boden derselben lag