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einem Sohne des Tigerjahres und das ganze Volk gerieth in Angst und Zagen.

Da traten Leute zum Chan und berichteten: „Nicht weit von hier, wohnt am Fluße der alte Arschi und hat einen Sohn des Tigerjahres. Wir sahen ihn, als wir das Vieh tränkten.“

Nachdem das der Chan vernommen, sandte er zehn Boten mit Schwerdtern und sprach: „Geht ihn zu holen.“

„Was habt Ihr zu suchen? fragte Arschi, als sie an die Thür klopften.“ Der Chan, versetzten diese, spricht zu dir: „Du hast einen Sohn des Tigerjahres. Sende ihn mir; das Reich bedarf deßelben.“

Arschi antwortete: „Wie könnt Ihr so sprechen? Wer sollte bei mir einsamen Alten wohl wohnen?“

So sprechend ging er hinein, verschloß die Thüre und versteckte den Jüngling in ein Faß, worin man Branntewein brennt, legte den Deckel darauf und verklebte die Ritzen. Als nun die Boten, zertrümmernd die Thüre hineindrangen, Alles durchsuchten, den Jüngling aber nicht fanden, sagten sie: „Weil der Gesuchte nicht hier, soll auch im Hause nichts bleiben, und Arschi muß umkommen. So sprechend zogen sie die Schwerdter, aber der Jüngling sprach: „Haut meinen Vater nicht; ich bin hier.

Die Boten nahmen ihn mit sich und Arschi blieb weinend und klagend zurück.

Da nun der Jüngling in die Wohnung des Chans trat, sah ihn die Tochter des Chans und wurde von Mitleid bewegt, schlang ihre Arme um seinen Nacken und sprach: „du darfst nicht sterben;“ und als man ihn fortführen wollte, ihn ins Waßer zu werfen, rief sie: „Werft ihn nicht, oder werft mich auch mit ins Waßer.“

Wegen dieser Worte ergrimmte der Chan und sprach: „Weil