Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/373

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verneigend dreimal um die Chanstochter herum und sangen ihr Lobgesänge.

„Es ist sehr gut, sagte der Chan zum Mädchen, daß du wieder da bist, aber der Sohn des Tigerjahres ist wohl umgekommen?“

„Nein, sprach das Mädchen, die Krokodile haben mir nur seiner Milde wegen das Leben geschenkt!“

„Das ist ein Wunder! riefen der Chan und das Volk, und der Chan gebot seinen Ministern: „Auf! bringt mir den Jüngling und seinen Vater Arschi mit Ehren und Freuden.“

Sie brachten dieselben und Mondschein nahmen sie auch mit, und das Volk wandelte neunmal um sie lobsingend herum.

„Wundervoller Jüngling, sprach der Chan, bist du wohl wirklich ein Sohn des Arschi?“ Der Jüngling antwortete: „Ich und dieser hier sind Söhne des Chans Güchanas. Weil meine Stiefmutter aus Liebe zum eigenen Sohn mich zu tödten beschloßen, bin ich entflohen und begleitet von meinem jüngern Bruder aus Liebe, sind wir zu Arschi gekommen und sind seine Söhne geworden!

„Edelherzige Jünglinge! edelherziger Greis! rief der Chan. Er überhäufte sie mit Ehren und Geschenken und gab dem ältesten Jüngling seine Tochter zur Gemahlin. Er sandte darauf die Drei mit großer Begleitung zum Chan Güchanas.

Als sie nahe zum Palaste deßelben waren gekommen, schrieben sie diesen Brief:

„Zu dem chanischen Vater sind, zurückkehrend, beide Brüder gekommen.“

Seit vielen Jahren hatten Vater und Mutter über ihre Söhne gejammert, und waren im Jammer alt und finster geworden und einsam geblieben. Der Chan sandte viel Leute ihnen entgegen. Als aber die Chanin den Aeltesten und seine himmlische Gemahlin