Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/381

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Sie führten ihn vor den Chan, welcher sprach: „Weil du so Unziemliches begangen, so lege man dich in einen großen Kasten, den man mit einem Nagel von Holze verschließe, gebe dir zwei Brodte mit und werfe dich ins Waßer.“

Also geschah es. Aber der Kasten blieb bald hängen am Ufer. Die Luft im Kasten ward bewegt, und der Priesterssohn wäre beinahe erstickt, aber da knasperte Etwas am Holznagel und rief ihm zu: „Nun drücke ein wenig am Deckel!“ und als er drückte, wurde es eine kleine Spalte und der Eingesperrte bekam ein klein wenig Luft und erkannte durch die Spalte die Maus, welche er losgekauft hatte.

Die Maus sprach zu ihm, halte dich noch ein wenig, bis ich meine Gefährten herbeirufe; für mich allein ist es zu schwer!“

Die Maus kam mit dem Affen und mit dem Bären. Der Affe erweiterte die Spalte so viel, daß der Bär mit seiner Pratze hineinkonnte und darauf den Kasten mit Gewalt aufbrach, daß jetzt der Mann herauskonnte und sich auf einem Rasenplatze mitten im Fluße niederließ. Alle drei Thiere brachten ihm hierauf Obst und allerlei Speisen.

Am andern Morgen erblickte der Mann am Ufer einen hellen Schein und sandte den Affen hin. Der Affe brachte ihm einen glänzenden Stein, der ein Wunderstein war.

Da wünschte sich der Mann ans Land, und als er auf dem Lande war, wünschte er sich einen Palast und alsbald stieg mitten auf einem großen Platze ein Palast empor mit allen Gebäuden, Thieren und kostbaren Geräthen, und mancherlei Bäume standen umher, und Springbrunnen trieben lieblich helles Waßer aus Marmorbecken gen Himmel. In diesem Palaste wohnte er nun und behielt seine drei Thiere bei sich.