Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/384

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So sprach er noch Mancherlei, aber Keins antwortete ihm, denn die Maus schlief vor Müdigkeit von der vielen Arbeit, und der Affe hatte den Stein im Munde.

Als nun keine Antwort erfolgte, wurde der Bär recht grollig und sagte: „Wollt Ihr nicht antworten, so werf ich Euch beide ins Waßer.

„Thue es nicht!“ sprach der Affe; und der Wunderstein fiel aus dem Munde ins Waßer.

Als sie jetzt über den Fluß waren, zürnte der Affe, sagend: „Du, Bär, bist doch wahrlich ein dummes Thier!“ Da erwachte die Maus und fragte: „Was gibt es?“ und der Affe erzählte Alles und sprach: „Den Stein aus dem Waßer zu bringen ist schwerer als Alles. Jetzt wollen wir fortgehen, dahin und dorthin.“ Die Maus aber versetzte: „Ich will es versuchen, den Stein aus dem Waßer zu bringen. Ihr Beiden setzet Euch weiter ab.“

Die Maus lief längs des Flußes auf und ab, gleichsam als wäre sie ängstlich; da sprachen die in dem Waßer, „Maus, was hast du für Unruhe?“

Die Maus sprach: „Wißt Ihr denn das nicht einmal, daß ein großes Heer anrückt, das alle Waßerbewohner aus dem Waßer will treiben?“

„O Unglück, riefen die Waßerbewohner; so rathe denn, was nun zu thun sei.“

„Es bleibt, sprach die Maus, kein anderes Mittel, als Steine herbeizutragen und am Ufer einen Damm aufzuführen.“ So sprach sie, und die im Waßer brachten Steine aus der Tiefe des Flußes, und endlich brachte ein großer Frosch den Wunderstein und sagte: „Der Stein ist recht schwer!“