Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/45

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Zähnen. Da sagte in der entsetzlichen Angst Hali sein liebes Töchterlein dem Unthiere zu, und mußte ihm schwören mit einem großen Schwur ihm daßelbe am dritten Tage zu geben, wo er es durch seine Diener werde abholen laßen.


Trauernd zog Hali nach Hause und der treue Jusuf trauerte mit ihm, denn er liebte seinen guten Herrn. Mit einem Gesicht voll des allertiefsten Jammers trat Hali in sein Haus ein und grüßte die Töchter und drückte Sumi zweimal an sein Herz. Sie sahen es wohl, daß den Vater Etwas tief bekümmere, aber die beiden ältesten Töchter kümmerte es wenig, denn sie waren nur gierig nach den Geschenken und konnten die Zeit nicht erwarten, bis sie dieselben in Händen hatten. Sie bekamen, was sie gewünscht hatten, und noch viel Schönes mehr, denn der Vater ließ sie noch aussuchen, was ihnen von seinen kostbaren Waaren gefiel. Darüber beachteten sie nicht, wie betrübt des Vaters Angesicht aussahe, und als sie sich mit den kostbaren prächtigen Dingen nun putzten, vergaßen sie es ganz und gar und sprachen nur davon, daß sie nun viel schönere Sachen hätten als die Töchter des Fürsten, und daß sich alle vornehmen Mädchen vor Neid über sie ärgern würden. Ja wohl! wenn man so gesinnt ist, denkt man an Vaters Kummer und Mutter Thränen nicht!

Sumi hatte ihr Röslein bekommen und war wohl kindlich froh darüber und dankbar, aber sie sahe des Vaters inneren Jammer und fragt ihn, was ihn betrübe? und bat ihn nicht traurig zu sein.

„Ach du armes Kind, sprach der Vater, „du wirst es noch früh genug erfahren, was mich bekümmert; aber hole doch jetzt deine Gespielin, dein liebes Besenstielchen. Sumi holte es gleich. Es