Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/459

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Mutter und Tochter waren sehr betroffen, als sie sich so entdeckt sahen, aber der König der Gold- und Silberminen, ein kühner und heldenmäßiger Herr, wollte dem Handel ein Ende machen, erhob sich gewaltig gegen das alte Weib und drohete der armen Hinkebein mit seinem scharfen Säbel das Garaus zu spielen, wofern sie nicht Reißaus nähme.

Aber da erhob sich ein anderes, eben so heldenmüthiges Herz. Der Schachteldeckel zersprang mit lautem Knallen und prallte bis an die Decke hinauf, und der gelbe Zwerg, auf einer großen, kohlschwarzen Katze reitend, trat zwischen der Alten, welche die Fee der Einöde war, und zwischen dem wüthenden König, der auf alle Reden des Zwergs gar nicht hörte, sondern von Morden, Hauen, Stechen, Luftsprengen und Zerhacken wüthige Redensarten führte.

Der Zwerg schäumte vor Wuth, der Katzenrappe bekam die Sporen, fing fürchterlich an zu heulen und machte so gewaltige Sprünge, daß ihm Jedermann auswich, nur nicht der König, der dem Zwerg mit kaltblütigem Grimm auf den Pelz rückte. Dieser zog ein breites Schlachtschwerdt hervor und forderte mit hohen Reden den König zum Zweikampfe auf dem Schloßhofe heraus.

Kaum standen die Helden auf dem Kampfplatze, so, daß sie einander im Auge das Weiße sehen konnten, so wurde die Sonne dunkel und blutroth und eine furchtbare Nacht verfinsterte Alles. Zischende Blitze unterbrachen die Nacht, die Donner rollten, die Winde heulten, die Uhus schrien, und die Welt wollte erbebend untergehen. Die beiden Hähne, welche den Zwerg gezogen hatten, waren große Riesen geworden und spien Feuerströme auf den jungen Helden, welcher aber so viel Faßung und Muth behielt, daß die Prinzeßin, welche nebst ihren Hofdamen von dem Balkon herab,