Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/486

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„Das war gut getroffen!“ sagte der Riese und nahm sich ein anderes Stück Fleisch. Als er aber dem Zweiten und dann auch dem Dritten das Fleisch vor dem Munde wegschoß, da erstaunten sie und sagten: „Der muß unter den Scharfschützen gewesen sein; das wäre ein Mann für uns, wenn wir nur wüßten wo er steckte?“

„Hier bin ich! sagte er, und bin ein gelernter Jäger und wornach ich ziele, das treff ich.“ – „So bleib bei uns, sagten sie, wir wollen zusammenziehn.“ Er sprach: „Ja, das wollen wir.“

Nachdem sie sich satt gegeßen und getrunken hatten, schliefen sie am Feuer ein. Am andern Morgen sagten sie, sie wüßten ein Schloß vor dem Walde, hinter einem großen Waßer, und bei dem Schloß sei ein Thurm und in dem Thurme wohne die wunderherrlichste Prinzeßin. Aber es läge dort ein schwarzer, zottiger Hund, der mache einen solchen Mordlärm, daß Jedermann erwache, im Schloße und im Thurme, sobald ein Mensch sich nähere. Sonst schliefen sie meistentheils immer.

„Wenns weiter nichts ist, sagte er, so will ich schon helfen; das Hundchen das schieße ich todt, wenn ich nur wüßte, wie ich über das Waßer käme?“

Da nahm ihn ein Riese auf den Arm und trug ihn hinüber, und die beiden andern Riesen folgten ihm nach und ehe noch der Hund bellen konnte, war er schon todt geschoßen.

Jetzt wollten die Riesen in den Thurm, der Jäger aber sprach: „Bleibt draußen, und laßt mich nur erst zusehen.“

Er ging hinein und Alles lag im tiefsten Schlaf. Im ersten Zimmer hing ein silberner Degen, auf welchem ein goldener Stern