Seite:Loehr Buch der Maehrchen 2.pdf/492

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Der König sagte: „Es ist mir recht lieb so, und hab ich Dergleichen schon längst vermuthet, nur daß ich so thöricht dich dem Storchbein zuerkannte. Aber nun soll sich Alles schon finden.“

Der König ließ ein großes, großes Mahl ausrichten und der Jäger saß mit dabei, aber gekleidet wie ein Prinz und der Hauptmann auch. Da wurde denn ein wenig gegeßen und getrunken, und als sie nicht mehr konnten noch mochten, fingen sie allerlei Fragspiele an, und der König fragte: „Was hat derjenige verdient, der sich rühmt, er habe Löwen und Riesen erwürgt, da er doch vor einer Maus davon läuft, und bringt dadurch Andere um den Dank?“ Der Hauptmann sagte: den muß man in Stücken zerreißen, denn das ist ein schlechter Kerl.“

„Das bist du,“ sagte der König zornig, indem zugleich der Jäger den Pantoffel, den Tuchzipfel und das Silberschwerdt hervorbrachte. „Das bist du, und soll dir geschehen, wie du gesagt hast.“

Da wurde der Hauptmann bleich, gestand und bat um sein Leben. Das wollte ihm aber der König nicht schenken, weil jedoch die Prinzeßin und der Jäger sagten, Narren müße man laufen laßen und nicht todt machen, denn es lohne der Mühe nicht, verhieß ihm der König das Leben, doch sollte er ihm nie wieder vors Angesicht kommen, sonst müßte er baumeln.

Da lief der Hauptmann, was er konnte und wußte; die Leute am Hofe lachten und freueten sich, und wer nun nicht errathen kann, wie es weiter ging und wer die Prinzeßin bekam, der solls auf den Nimmermehrstag erfahren.