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„Ich bins; ächzte er schwach – Lebensthau!“

Jetzt füllte sie ihm etwas Lebensthau ein, und er erholte sich so, daß er die Flasche selbst nehmen und in kleinen Zügen trinken konnte, und als er Alles ausgetrunken, stand er da, ein schöner Jüngling gesund und blühend.

Jetzt waren beide glücklich, Sumi und Mordi. Mordi aber erzählte: seine Mutter habe viel böse Zaubereien getrieben, darüber hab er sie einmal gescholten, sie aber habe darauf einen Zauberspruch über ihn gesprochen, wodurch er zum Ungeheuer geworden. Da habe er die Menschen freßen müßen, die Etwas abgebrochen hätten in seinem Garten, und alle die Mädchen auch, die ihm zu eigen verfallen wären und sich vor ihm gefürchtet hätten. Nun sei er erlöst, weil sie ihn gestreichelt habe. „Ach liebe, schöne Sumi, ich will dir dankbar sein, so lang ich lebe. Ich bin nun ein Mensch, und alle meine Thiere sind auch wieder Menschen geworden. Aber ich bin auch ein König und habe ein großes Reich. O wenn du mich lieb haben und Königin werden wolltest, dann wäre ich erst recht glücklich. Dein Vater und Besenstielchen und der treue Jusuf müßten dann bei uns leben, und den bösen Schwestern möchte alles Geld und Gut des Vaters bleiben, sie würden doch nicht dabei froh; weil sie nicht gut sind. Wir aber wären glücklich.“

„O! antwortete Sumi, gut bin ich dir im Herzen schon lange gewesen, weil Du immer so gut und liebreich warst, nur deine Gestalt war gar zu sehr unhübsch. Nun aber will ich deine Königin gern werden, wenn es dich glücklich macht; denn du hast ja dem Vater das Leben erhalten!“

Da umarmte Mordi entzückt seine Sumi, und als die Diener daran wohl merkten, was vorging, machten sie vor Freuden einen greulichen Lärm in Schloß und Garten, und die, welche vorher Pudel