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so nach und nach in Vögel umwandelten, die den Eindruck machen, als wären sie aus Stahlblech gestanzt.

Denn früher, als Dürer noch lebte und es noch keine Industrie gab, keine Hochöfen und keinen Ruß scheint es den Vogel noch nicht gegeben zu haben. Keiner der alten Naturforscher nennt ihn, kein Dichter besang ihn, kein Maler bildete ihn ab, und auf dem Lande, wo noch keine vierstöckigen Häuser sind, brütet er nicht, sondern am liebsten dort, wo die Natur aus Zement, Backstein, Asphalt, Straßenbahnschienen, Kneipen und Leitungsdrähten besteht. Er geht ja auch auf das Land, aber nur, weil er da manchmal bessere Geschäfte machen kann. Sein Lebensmilieu aber ist die Großstadt mit ihrem Wuppwuppleben.

Und deshalb nannte ich ihn auch den Vogel Wupp.

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Hermann Löns: Der zweckmäßige Meyer. Sponholtz, Hannover 1911, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Loens_Der_zweckmaessige_Meyer.pdf/76&oldid=- (Version vom 1.8.2018)